Mandy’s Baby

»Jeder ist entsprossen aus einem uralten Königsstamm. Aber wie wenige tragen noch das Gepräge dieser Abkunft.« Novalis

Tim und Emilia sind ein Paar. Sie will nicht heiraten. Er ist gelangweilt. Mandy ist jemand Besonderes: Tim könnte ihr ewig zusehen, wie sie ein Buch liest oder im Supermarkt Gemüse aussucht. Tim liebt Mandy. Ihr würde er treu bleiben. Mit ihr möchte er alt werden. Aber noch ist da ja Emilia. Und Mandys Freund. Was folgt, ist so alt wie die Menschheit.

Tim und Mandy wissen nicht, dass sie sich bereits kennen: Ihre Spuren führen bis zu den Libretti des 18. Jahrhunderts, bei denen sich Mozart für mehr als fünfzig Konzertarien bediente, die er Zeit seines Lebens komponierte. Tim heißt in Wirklichkeit Timante und ist ein griechischer Königssohn. Mandy heißt Mandina und stammt aus Apulien. Emilia hieß ursprünglich Dido. Das war damals. Heute ist Mandy schwanger und weiß nicht von wem.

Aus vierzehn Konzertarien, drei Duetten, einem Terzett und einem Quartett entsteht eine unbekannte Mozartoper. Die Figuren gehen wie Messer durch die Zeit. In unserer Inszenierung erwächst aus Mozarts Arien und Sprechtexten von Judith Schalansky eine zeitgenössische Liebesgeschichte. Mehr noch: die Uraufführung einer Mozart-Oper: MANDYS BABY.

Regiedebüt von Tilman Hecker. Uraufführung im Radialsystem V im Juli 2009.

(C) Axel Lambrette (www.axellambrette.de)